SABO
Neuerfindung eines mechanischen Industrieproduktes
“Design is about building on ideas, trying things out, comparing alternatives, exploring opportunities to finally select the best possible solution.”
Bettina von Stamm
Professor at the London University
Design und Business
SABO stellt äußerst robuste Rasenmäher her. Arbeitstiere, die eigentlich nicht kaputt zu bekommen sind und die das Geld kosten, was sie wert sind. Und darin bestand schon die Herausforderung: hält ewig und man muss selbst arbeiten – gleichbedeutend mit begrenzten Wachstumsmöglichkeiten und mangels technischer Spielereien nicht „innovativ”.
SABOS Ambition war es nicht, über den üblichen Weg mit halbprofessionellen Roboterlösungen zu suggerieren, dass die Herausforderung Garten mit einem Minimum an Arbeitsaufwand sich von selbst löst, sondern eine Strategie zu entwickeln die ehrlich, nachhaltig und trotzdem zukunftsorientiert ist. Fuenfwerken hat sich mit dem Unternehmen zusammengetan, um ihm dabei zu helfen, eine Lösung zu finden, dies zu erreichen.
Dem Ungewissen die Komplexität nehmen
Es ist ein großer Schritt, sich als traditionelles Unternehmen infrage zu stellen und auch gegenüber disruptiven Lösungen offen zu sein, um in die Zukunft zu denken. Ein Team von Designer:innen, Developer:innen, UX/UI-Professionals hat sich dazu mit Geschäftsführung, Marketing, Vertrieb und Finance von SABO zusammengetan und Empathie für das große Ganze wie auch zum Detail aufgebaut. Wir haben SABO dabei strukturiert und Hands-on begleitet, den Markt zu analysieren, Trends zu identifizieren Wettbewerber zu charakterisieren neue Technologien sowie Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsstufen zu explorieren, um ein tiefes Verständnis in allen Bereichen aufzubauen.
Klarheit schaffen, um Freiheit zu gewinnen
Mit einem klaren Prozess und praktikablen Set an Tools haben wir zusammen mit unserem Projektpartner nicht nur in der Theorie, sondern ganz „greifbar” und „sichtbar” verschiedenste Szenarios entwickelt. Die vorab erzielten Erkenntnisse konnten so direkt in prototypischen Anwendungen getestet und unerwartete Handlungsfelder entdeckt werden, die frei von allen bisherigen Zwängen und gedanklichen Restriktionen waren und gleichzeitig von allen unternehmensinternen Fachkompetenzen getragen werden konnten.
Nachhaltige und authentische Strategien entwickeln
Das Ergebnis ist eine Strategie, welche die Ambition von SABO in aller Prägnanz und Kürze manifestieren konnte, Markt- und Kund:innenpotenziale definierte, Vertriebskanäle klärte und vor allem die Beziehungsqualität zu allen Stakeholdern deutlich verbesserte.
Es wurden Produkte, Services und Plattformen entwickelt, die – verbunden mit einer klaren Haltung – das Unternehmen und die Marke SABO zukunftsfähig gestalten, Erlebnisse ermöglichen und Inspiration wecken wird.
Da die Theorien immer direkt in konkrete Lösungen umgesetzt wurden und der Prozess genutzt wurde, um kreatives Selbstbewusstsein zu trainieren, schafften wir die Voraussetzungen dafür, dass das Unternehmen selbst aktiv sein kann und somit handlungsfähig ist.
Design und Business: Himmel oder Hölle?
Vor über 20 Jahren sind wir als Agentur gestartet. Motiviert und aufmerksam saßen wir als Exoten an dem Besprechungstisch eines großen Pharmaunternehmens. Wir waren „die Kreativen“ – die bunten Hunde, die die Dinge, die entschieden wurden „schön machen sollen“. Die Gespräche drehten sich im Kreis, es existierten viele Probleme, die mussten „gelöst“ werden. Keiner wusste wie, aber keiner gab zu, dass er es nicht wusste – gar nicht wissen konnte. Wer ahnte schon, wie sich „das Internet“ entwickeln würde, außer vielleicht Theoretiker wie Peter Kruse. Ihm als Wissenschaftler war bewusst, dass man nichtlineare Systeme nicht vorhersagen kann (Schmetterlingseffekt) und auf Basis von alten Daten neue Herausforderungen löst. Ihm war aber klar, dass es durchaus etwas gab, was man nutzen kann: Empathie!
Ja, und damals hat man in der leisen Verzweiflung dann doch auch mal uns gefragt. Wir hatten auch keine Lösungen, aber Vorschläge, unterschiedliche Ideen, sahen „Bilder“ und Geschichten. Konnten wir garantieren, dass diese Ideen zur Lösung der Probleme beitragen konnten? Nein! Aber wir waren recht zuversichtlich.
Nicht, dass wir damals schon absolut richtig lagen. Wir haben aber intuitiv gewusst, dass es nicht die eine Zukunft gibt und waren der festen Überzeugung, dass es nicht darum ging, die „eine Zukunft“ zu lösen, sondern dass es nur wichtig ist, eine der möglichen Lösungen konsequent zu gehen, – bis man wieder gelernt hat und daraufhin weiter anpassen musste. Zu viel „könnte“, „würde“ und zu viel Unsicherheit für die damalige Zeit, und deshalb fand man das damals ja schon ganz interessant, was „die Designer:innen“ da für Meinungen haben – aber wirklich darauf gehört hat man nicht.
Heute soll Design alle Probleme lösen und es gibt kein wirtschaftlich orientiertes Medium, welches nicht die Kraft des „Design Thinkings“ preist. Auch diesmal wird es Design nicht alleine lösen – sondern nur in Co-Kreation mit anderen Fachleuten und Professionen. Mit Zeit und Raum. Mit dem Blick in die Vergangenheit, in die aktuelle Situation und dem Blick auf mögliche Szenarien. Und mit dem Fokus und mit viel Empathie auf den Menschen. Und dann wird man bestimmt (möglicherweise) – doch, wir sind uns da ganz sicher – eine Lösung finden. Diese Erfahrung konnten wir in den letzten 20 Jahren machen. Man muss nur anfangen.
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